Durch seine Chronik wurde Ludwig Veith selbst zu einer historisch prägenden Persönlichkeit.
Koordinator Werner Altstätter (links) und Ludwig Veith.
Bürgermeister Rafael Alber erhielt die erste Häuserchronik von Prad.
Hoch verdient, der Geschenkkorb für Ludwig Veith.

Ein Elektrotechniker schreibt Geschichte

Publiziert in 5 / 2024 - Erschienen am 12. März 2024

Prad - Sie haben alle gestaunt, Bürgermeister Rafael Alber ebenso wie der Moderator und Vorsitzende des Bildungsausschusses Werner Altstätter. Am meisten gestaunt hat Ludwig Veith. Fast gerührt hat er den Praderinnen und Pradern für ihr zahlreiches Erscheinen gedankt. Gern ließ er es zu, dass man von einem Lebenswerk sprach, an dem er seit Jahrzehnten als Sammler, als Forscher und Historiker gearbeitet hatte. Nun stand sie neben ihm, die Häuser- und Höfe-Chronik des historischen Prad, fast 3 kg schwer, mit 512 Seiten und ebenso vielen Fotos, weit ins Mittelalter zurückreichend, Identität stiftend und zukunftsfähig. Systematisch und gründlich, wie es einem ehemaligen Schuldirektor geziemt, führte Werner Altstätter in den Werdegang des Buches ein. Mit „Häuser & Höfe von Prad und Agums 1775 – 1857+“ – so der genaue Titel – habe Ludwig Veith Pionierarbeit geleistet, „den Grundstein und die Spur für weiter Forschungsansätze zur Erhellung der Prader Dorfgeschichte gelegt“. Mit der Häusergeschichte sei eine Geschichte der Dorfentwicklung entstanden, die sich wieder in die Geschichte der Prader Familien verzweige. Bürgermeister Rafael Alber dankte Ludwig Veith für seinen „ungeheuren Einsatz“ und wünschte den Bürgern viel Freude, wenn sie ihre Häuser suchen und dank Ludwig Veith doch noch etwas darüber lesen können, auch wenn sie schon verschwunden sind.
Zum Werdegang der Chronik erzählte Autor Ludwig Veith, dass nach dem Erscheinen der Broschüre „Prad am Stilfserjoch. Geschichte begreifen – Tradition (er)leben“ im Jahre 2018 mehrere Personen mit der Frage an ihn herangetreten seien, warum er ihr Haus nicht behandelt habe. Viele hätten ihn angerufen und angemerkt, wie wertvoll es wäre, eine vollständige Häuserchronik zusammen zu stellen. „Sie hatten schon recht“, meinte Veith, „haben wir doch im letzten Jahr wieder zwei alte Gebäude verloren.“ Ludwig holte weit aus. Er erinnerte an seine Kindheit als „Fremmer“ in Eyrs. Um zurecht zu kommen, habe er Häuser studiert und sich Hausnummern und Jahreszahlen an den Häusern gemerkt. 1962 sei man dann nach Prad zurückgezogen. Wieder war er ein „Fremmer“ und wieder habe er Häuser studiert und alte Ansichten gesammelt. 2014 sollte er im Auftrag des Tourismusvereines „über historisch prägende Dorfpunkte“ informieren. 2018 sei dann die genannte Broschüre erschienen. Er habe dann weitergemacht, wo er 2018 aufgehört habe und nach 5 Jahren habe er alles dem Kulturreferenten Kurt Agethle und Werner Altstätter vorgestellt. Auf Betreiben von Agethle habe der Gemeindeausschuss eine Veröffentlichung für gut befunden und den Bildungsausschuss mit Werner Altstätter gebeten, die Herausgabe zu begleiten und zu koordinieren.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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