Der Weltcup wurde zum Spektakel, die Sprint-Strecke war optimal einsehbar.
Fleißige Freiwillige (v.l.): Lukas Oberhofer, Karin Stricker, Margit Stricker, Stefan Holzknecht und Renate Lanz.
Rennleiter Egon Eberhöfer (links) und Einsatzleiter David Lee von der Bergrettung.
OK-Chef Georg Altstätter.
FISI-Landespräsident Markus Ortler.
Michel Rainer (links), Kommandant des „Centro Sportivo Carabinieri“ in Auronzo und Fabio Meraldi, technischer Direktor der Skitouren-Nationalmannschaft.

Heute Martell, morgen Olympia

Skibergsteiger erobern das Winterwunderland.

Publiziert in 4 / 2024 - Erschienen am 27. Februar 2024

MARTELL - OK-Chef Georg Altstätter und Rennleiter Egon Eberhöfer konnten am Ende einer langen Woche zufrieden sein. Der Weltcup im Skibergsteigen war ein voller Erfolg. Quasi die ganze vergangene Woche lang waren die besten Athletinnen und Athleten der Skitourenszene im Martelltal zu Gast. Am Wochenende standen mit den gemischten Staffeln (Mixed Relay) und den Sprintwettkämpfen im Biathlonzentrum Grogg die großen Höhepunkte auf dem Programm, immerhin sind diese Wettbewerbe im Olympischen Programm von 2026.  Die ergiebigen Schneefälle machten das Martelltal zwar einmal mehr zum Winterwunderland, verlangten den Organisatoren aber auch alles ab. „Der diesjährige Weltcup war aus organisatorischer Sicht äußerst anspruchsvoll. Der Neuschnee hat eine tolle Kulisse gezaubert, aber auch einiges an Mehraufwand für uns bedeutet“, betonten Altstätter und Eberhöfer. Die Wettkämpfe selbst hatten einiges zu bieten, das Niveau war hoch. Dabei jubelten in den Sprints am Sonntag die Franzosen. In den beiden extrem spannenden Finals holten sich Robin Galindo und Vorjahressiegerin Emily Harrop die Siege. Galindo verwies im Finale der besten 6 den Spanier Oriol Cardona und den Belgier Maximilian Drion du Chapios auf die Plätze 2 und 3. Harrop siegte vor ihrer Landsfrau Célia Perillat-Pessey und der „Azzurra“ Giulia Murada.

„Azzurri“ jubeln in der Staffel

Grund zum Jubeln hatten die „Azzurri“ bereits am Samstag, als sie sich in der gemischten Zweierstaffel mit dem Ehepaar Alba De Silvestro und Michele Boscacci vor dem österreichischen Duo Johanna Hiemer/Paul Verbnja durchsetzen konnten. Rang 3 ging an das bereits am Donnerstag erfolgreiche französische Ehepaar Axelle Gachet Mollaret/Xavier Gachet. Die Staffelrennen wurden genauso wie die Sprints im Biathlonzentrum ausgetragen, der Rundkurs war optimal einsehbar, wofür es viel Lob gab.
„Sprints sind zum Zuschauen einfach toll, auch wenn das herkömmliche Skibergsteigen etwas anderes ist“, betonte Markus Ortler, der Präsident des Südtiroler Wintersportverbandes FISI. Er war einer von mehreren Ehrengästen. Für die Organisatoren hatte er viel Lob übrig: „Die Veranstaltung ist top organisiert. Hier ist der optimale Ort für solche Weltcuprennen“.
Die Organisatoren nahmen das Lob gerne an. „Eine bessere Werbung für diese olympische Sportart hätten wir uns nicht wünschen können. Abschließend möchten wir uns bei den beteiligten Zivilschutzorganisationen und Ordnungskräften, unseren vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus dem gesamten Vinschgau und einigen sogar aus anderen Teilen Südtirols, dem Deutschen Roten Kreuz aus Aalen (D) sowie unseren tollen Sponsoren bedanken“, freuten sich auch Eberhöfer und Altstätter nach der gelungenen Woche.

In Südtirol nur Martell

Begonnen hatte alles im Jahre 2008. Damals bei ihrer Erstaustragung war die Marmotta Trophy noch eine Italienmeisterschaft. 2011 zählte sie erstmals zum Weltcup, nach 2013, 2016, 2021, 2022 und 2023 war sie diesmal zum fünften Mal Teil des Weltcups. Es ist übrigens die einzige Weltcupetappe in ganz Südtirol.
Der einzige Südtiroler der derzeit im Weltcup der Skitourengeher mit dabei ist, ist Alex Oberbacher. Der Grödner bestritt am 22. Februar das Individualrennen welches im Rahmen des Weltcups und der Marmotta Trophy in Hintermartell stattfand. Start und Ziel befanden sich beim ehemaligen Hotel Paradiso. Oberbacher holte sich schlussendlich nach 14,3 Kilometer und 1504 Höhenmeter mit einer Zeit von 1:25.26 Stunden den 11. Platz. Er hatte jedoch die Tage vor dem Rennen wegen einer Entzündung an der Schulter und einem „Hexenschuss“ auf der Couch verbracht. „Ich wusste nicht, ob ich starten kann. Ich wollte aber unbedingt hier im Martelltal dabei sein“, so Oberbacher. Sozusagen im letzten Moment klappte es mit dem Start.

„Immer sehr spektakulär“

Bei leichtem Schneefall, sehr angenehmen Temperaturen um den Gefrierpunkt und durch Nebel etwas beeinträchtigter Sicht setzte sich im Individual bei den Männern Xavier Gachet mit einer Zeit von 1:23.59 Stunden durch. Willam Bon Mardion machte mit dem 2. Platz den französischen Doppelsieg perfekt, Matteo Eydallin war als 3. bester „Azzurro“. „Die Marmotta Trophy ist immer sehr spektakulär und die vielen technischen Passagen fordern uns bis aufs Letzte. Aber alles ist top-organisiert, deshalb ein Kompliment an die Veranstalter“, so Xavier Gachet. Bei den Frauen siegte Gachets Ehefrau, Axelle Gachet Mollaret. Die Französin feierte auf der 13,25 km langen Strecke mit 1.366 Höhenmetern einen Start-Ziel-Sieg. Die 31-Jährige, die auch im vergangenen Jahr das Einzel in Martell gewonnen hatte, triumphierte in 1:27.24 Stunden und war damit rund 40 Sekunden schneller als die „Azzurra“ Alba De Silvestro. Die Österreicherin Johanna Hiemer wurde mit einem Rückstand von 1.45 Minuten 3. und durfte sich über ihr erstes Podium im Weltcup freuen.

Michael Andres
Michael Andres

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.