Vinschger Rodel-Power

Publiziert in 4 / 2016 - Erschienen am 3. Februar 2016
Mit Greta Pinggera und Sara Bachmann schafften es am Wochenende zwei Vinschgerinnen aufs Weltcup-Podest. DEUTSCHNOFEN - Zwei Vinschgerinnen auf einem Weltcup-­Podest. Das gab es noch nie. Bis zum vergangenen Wochenende. Die beiden Naturbahnrodlerinnen Greta Pinggera und Sara Bachmann schafften es als Zweite und als Dritte auf das Treppchen. Der Sieg ging an die Passeirerin Evelin Lanthaler. Aber der Reihe nach: In Deutschnofen, auf der „Pfösl-Riep“ Bahn, ist am Wochenende die fünfte und vorletzte Weltcup-Etappe der Naturbahnrodler über die Bühne gegangen. Der Weltcup in Deutschnofen gilt als echter „Klassiker“. Liveübertragungen auf großen Video-Leinwänden, ein reichhaltiges Rahmenprogramm und vieles mehr machen die Veranstaltungen stets zum Event. Kein Wunder, dass sich die Südtiroler vor allem für diesen Heimweltcup viel vorgenommen haben. Und sie wussten zu überzeugen. Sowohl im Doppel (Patrick Pigneter und Florian Clara) als auch bei den Herren (Alex Gruber) triumphierten die Lokalmatadore. Die Damen setzten noch einen drauf und feierten einen glatten Dreifacherfolg. Bereits in der Qualifikation setzte Pinggera ein Ausrufezeichen. Die Laaserin lag als Zweite nur 18 Hundertstel hinter Weltmeisterin Lanthaler. Rund 40 Hundertstel dahinter die (ehemalige) Seriensiegerin Jekaterina Lawrentjewa aus Russland, dicht gefolgt von einer stark fahrenden Sara Bachmann. Im entscheidenden Lauf am Sonntag war Pinggera auf einem Zwischenabschnitt gar in Führung, musste sich schlussendlich jedoch mit dem zweiten Platz begnügen. 34 Hundertstel fehlten auf ihre Teamkollegin. Dennoch überwog die Zufriedenheit über den insgesamt elften Podesplatz. Nur ein Sieg fehlt der 21-jährigen Laaserin noch. „Der erste Sieg wird schon kommen, wenn es so weit ist“, hofft Pinggera. Nun gilt ihre volle Konzentration den Europameisterschaften, die schon am Wochenende im Passeiertal über die Bühne gehen. Die Laaserin hegt große Medaillenhoffnungen. Motiviert für EM Eine bestens aufgelegte Sara Bachmann schaffte es mit einer risikoreichen aber nahezu fehlerfreien Fahrt den Rückstand aus der Qualifikation (der laut neuem Modus mit in den einzigen Wertungslauf genommen wird) auf Lawrentjewa wettzumachen und holte den dritten Podestplatz ihrer Karriere. Bereits im vorigen Jahr hatte sie es als Dritte in Deutschnofen sowie in Laas aufs Podest geschafft. „Der dritte Platz war mein großes Ziel, den habe ich erreicht“, freute sich die Latscherin nach dem Rennen. Derzeit ist sie in einer guten Form. Dies, obwohl die 20-Jährige aufgrund schulischer Verpflichtungen, Stichwort Berufsmatura, mit dem Training etwas zurückstecken musste. Deshalb ließ sie auch die Weltcup-Etappen in Rumänien und Russland sausen. „Umso schöner wenns dennoch klappt“, so Bachmann. Motiviert ist Bachmann wie eh und je. Vor allem abends trainiert sie so oft es geht auf ihrer „Heimbahn“ in Tarsch, bei Flutlicht. Nun will sie auch bei den Europameisterschaften angreifen und um die Medaillen mitrodeln. Ein Schleiser für das Doppel Mit dem Schleiser Elias Gruber war ein weiterer Vinschger Naturbahnrodler an den Start gegangen. Der erst 16-Jährige vom SV Arunda Schleis war mit dem Passeirer Armin Folie im Doppelsitzerwettbewerb im Einsatz. Die Beiden schafften es als Sechste in die Top Ten. Sie büßten rund 7,77 Sekunden auf das Topduo Pigneter/Clara ein, konnten jedoch erfolgreich Slowenen, Polen, Bulgaren, Briten sowie das ukrainische und sogar das deutsche Duo auf Distanz halten. Bereits beim letztjährigen Weltcup-Finale in Umhausen sowie in dieser Saison beim Auftakt in Kühtai hatten sie Weltcup-Erfahrung gesammelt. Belohnung für die guten Leistungen im vergangenen Jahr, als sich Gruber und Folie unter anderem über den Junioren-Gesamtweltcup und EM-Silber freuen konnten. AM
Michael Andres
Michael Andres

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